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Der Sender KBX - das erste Wackersdorfer Radio

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Wer denkt nicht gerne zurück an die alten Zeiten, an die Zeit des Kindseins, die Jugend, das Heranwachsen, aber auch an die Zeit, wo Verantwortung zu übernehmen war.

So ist es auch mir ergangen, als ich dieser Tage die neue Ausgabe des Bürgermagazins „Dahoam“ in den Händen hielt, genauer gesagt an den Artikel über den Sender „KBX“.

Ich war gerade acht Jahre alt und man schrieb das Jahr 1960, als in der Wackersdorfer Höhenstraße ein begabter Tüftler seinen eigenen Rundfunksender baute und in Betrieb nahm.

Alois Dirnberger, ausgebildeter Starkstromelektriker, setzte in mühevoller Kleinarbeit Stück für Stück zu einem achtbaren Sendegerät, damals noch auf Röhrenbasis, zusammen. Eine Sendeantenne auf dem Dach des Wohnhauses seiner Eltern kündete schon von weitem an, dass dies keine normale Radioempfangsantenne sein sollte. Übrigens bastelte der unlängst verstorbene Alfred Plößl eifrig an den technischen Anlagen mit.

Rohrenradio meiner Tante Barbara
Rohrenradio meiner Tante Barbara

Zur damaligen Zeit waren Fernsehgeräte noch sehr rar, so dass fast in jedem Haushalt ein UKW-Radioempfänger stand. Das Röhrenradio meiner Tante Barbara, die selbst in Schwandorf die Sendungen empfangen konnte, steht übrigens heute im Keller meines Wohnhauses. Im Umkreis von wenigen Kilometern konnten die Wackersdorfer meist Sonntag nachmittags ausgewählte Volksmusik empfangen. Und Hörerwünsche wurden gerne entgegen genommen, wie mir Heidi Plößl berichtete; insbesondere zu Geburtstagen und sonstigen Anlässen wurde über KBX gratuliert.

Doch zurück an meine Kindheitserinnerung:

Zu bestimmten Zeiten ließ mich der Alois, wie auch wir Kinder ihn nannten, über einen Telefonhörer Musikstücke ansagen. „Hier ist der Sender KBX“- mit dieser Einleitungsformel wurde meist das Nachmittagsprogramm für ca. eine Stunde eingeleitet.

Wer den Sender empfangen wollte, musste an seinem Radiogerät mit der Sendereinstellung ganz nach links drehen, so dass die mechanische Anzeigenadel am äußersten Rand anstand. Einmal, es war ein kalter Wintertag, hatte der Alois in seinem „Sendestudio“ so stark eingeheizt, dass die Musikempfänger zuhause das Knistern des Holzofens mithören konnten.

Leider wurde der Sendebetrieb 1961 jäh eingestellt, denn das „Schwarzsenden“ war vom Gesetz her verboten. Alois Dirnberger bzw. Alfred Plößl kam mit einer kleinen Strafe glimpflich davon. Die Sendegerätschaften wurden aber beschlagnahmt. Das Originalschreiben hat die Ehefrau vom Plößl A. noch heute zur Erinnerung an die damalige Zeit aufbewahrt. Die beliebten Radiosendungen für die Wackersdorfer wurden eingestellt.

(Ein Beitrag von Josef Hottner)


 

 

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